Seychellenpalme, Seychellennuss Beschreibung:
Die Seychellenpalme (Lodoicea maldivica, Synonym: Lodoicea
seychellarum) auch Seychellennuss, Coco de Mer oder
Meereskokosnuss genannt ist eine bis zu 40m hohe Fächerpalme, die auf
den Inseln Praslin und Curieuse der Seychellen endemisch ist. Sie
bildet einen Stamm mit einem Durchmesser von bis zu 40cm. Die Blätter
erreichen einen Länge von bis zu 10m und eine Breite von 3m.
Das mögliche Höchstalter der Palme dürfte zwischen 200 und 800
Jahren liegen. Sie entwickelt ab einem Alter von etwa 20 bis 30 Jahren
zweihäusige, vanilleartig duftende Blütenstände, die bei den
männlichen Pflanzen 1 bis 2m lang werden. Aus einem weiblichen
Blütenstand bilden sich 2 bis 3 über 20kg schwere Steinfrüchte, die
Seychellennüsse. Sie haben einen Durchmesser von bis zu 50cm und
brauchen 6 bis 7 Jahre um auszureifen. Sie enthalten den größten und
schwersten Samen im Pflanzenreich. Dieser erinnern in seiner Form an
die Rundungen des weiblichen Beckens.
Im Gegenteil zur Kokosnuss können nur nicht mehr keimfähigen Früchte
schwimmen. Da es nur noch wenige tausend Exemplare dieser Palme gibt,
gilt sie als bedroht und wird deshalb geschützt. Samen und Pflanzen
können aus diesem Grund nur mit Lizenz ausgeführt werden.
Weitere Namen der Seychellenpalme
aus der Familie Arecaceae sind Doppel-Kokosnuss, Sea coconut, coco
fesse, Seychelles nut, double coconut oder Salomonspalme.
Geschichte:
Als die alten Seemänner und Piraten noch fuhren kam es oft vor,
dass sie den nicht keimfähigen schwimmenden Früchten auf dem Meer
begegneten. Einige dachten die Früchte stammen von einem Baum der
unter Wasser wächst und seine reifen Früchte an die Oberfläche
schickt. Andere wiederum dachten sie sei die verbotene Frucht von
der Adam und Eva gegessen haben. Viele waren beeindruckt und sind deshalb zu ihr geschwommen, aber als sie sich ihr
näherten soll sie verschwunden sein. |
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Bild: Der Samen der Seychellenpalme ist der größte im
Pflanzenreich. |
In späterer Zeit hielt man die Malediven für ihre Heimat, da sie
des Öfteren dort an Strände geschwemmt wurde, daher der irreführende
lateinische Name L. maldivica. Die Früchte wurden als wertvoll
betrachtet und wurden Königen oft als Gastgeschenk überreicht. Der
deutsche Kaiser Rudolf II. soll für die Frucht bis zu 4000 Gulden
geboten haben. Aus der Frucht wurden oft Trinkgefässe hergestellt, die
denen, die aus ihr tranken eine heilende Wirkung versprachen.
Zermahlen glaubte man sie sei ein Gegenmittel gegen alle Gifte.

Eines der größten Exemplare dieser
Palme in Europa ist im Palmenhaus des Botanischen Gartens der
Universität Bonn zu sehen. Hier wird auch schnell klar, dass diese Palme nicht
für das Wohnzimmer geeignet ist.
Anzucht und Pflege:
Die Anzucht und Pflege der Palme ist sehr schwer und sehr teuer und
sollte deshalb nur dann versucht werden, wenn man der Palme auf lange
Sicht perfekte Bedingungen bieten kann. Nicht zuletzt weil die Art vom
Aussterben bedroht ist. Die Pflanzen sind selbst als Keimling sehr
groß und empfindlich, deshalb ist es schwer möglich die Pflanzen zu
transportieren. Die eigene Anzucht ist daher oft die einzige
Möglichkeit. Wenn Sie eine Lizenz zum Erwerb eines Samens erhalten
haben, dann sollten Sie ihn möglichst schnell nach der Ernte
einpflanzen.
Legen Sie ihn mit der flachen Seite zur Hälfte in einen großen Topf
mit leicht saurem, humosem aber gut Wasserabführendem Substrat. Sorgen
Sie durch eine Heizmatte oder ähnlichem für tropische Temperaturen von
25 bis 30°C und durch das Überspannen einer Folie für eine hohe
Luftfeuchtigkeit. Der Standort sollte in den ersten Jahren
Sonnenschutz bieten. Der Samen keimt nach 6 Monaten bis 2 Jahren. Nach
der Keimung bildet sich eine starke Pfahlwurzel und es dauert einige
Monate bis das erste Blatt erscheint. Das ganze Jahr über sollten
konstante Temperaturen von 25 bis 35°C und eine konstante
Luftfeuchtigkeit von 75 bis 90% herrschen.
Kleines Detail am Rande: Wer auch Früchte ernten will sollte sehr
ausdauernd sein. Schließlich muss man gleich ein paar Samen
anpflanzen, denn man benötigt auf Grund der Zweihäusigkeit mindestens
eine männliche und eine weibliche Pflanze für die Bestäubung. Wenn man
dann mehrere Jahrzehnte gewartet hat kann man auf Blüten hoffen und mit etwas
Glück hat man ein männliches und eine weibliches Exemplar, die dann
auch noch gleichzeitig blühen um sich zu bestäuben. Jetzt fehlen nur
noch die 6 bis 7 Jahre bis die Früchte reifen. Sei noch erwähnt, dass
alles bei suboptimalen Bedingungen etwas länger dauern könnte. Wir
drücken trotzdem die Daumen - Erfolgsberichte willkommen!
Anzucht & Pflegeanleitung für weitere Pflanzen

Text: Kamran, Dominik
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