(1) Wer durfte Kakao trinken?
Am Adelshof
Kakao galt bei den Azteken als etwas ganz besonderes, er hatte eine große spirituelle Bedeutung und ihm wurden unglaubliche mystische Kräfte zugeschrieben. Aus diesem Grund gab es auch genaue Vorschriften das sogenannte Luxusgesetz, das festlegte, wer berechtigt war Kakao zu trinken und wem es verboten war.
Er wurde aber auf keinen Fall achtlos getrunken und außer vom Herrscher nicht in rauen Mengen, da dies im Gegensatz zu heute auch viel zu teuer geworden wäre. Neben dem Herrscher waren auch Adelige berechtigt Kakao zu sich zu nehmen. Außerdem durften auch noch die Pochteca, wohlhabende aztekische Kaufleute Kakao trinken, jedoch durften diese den Kakao nur aus einfachen Tontassen trinken, während der Adel den Kakao aus feinen Kürbisschälchen, die man aus dem Flaschenkürbiss herstellte tranken. Das normale Volk hatte keine Berechtigung Kakao zu trinken. Die einzige Möglichkeit als nicht-adeliger Kakao zu trinken hatten Krieger. Wenn dennoch ein einfacher Untertan Kakao zu sich nahm wurde dies als bösen Omen genommen.
Bei der Gottesverehrung
Kakao spielte auch im Glauben eine große Rolle, er wurde bei den Azteken mit Blut in Verbindung gebracht, da beides kostbare Flüssigkeiten waren. Einmal im Jahr wurde ein kräftiger Sklave auserwählt um den Gott Quetzalcóatl 40 Tage lang zu verkörpern. Diese 40 Tage lang wurde er wie der Gott selbst behandelt, aber nach 39 Tagen kam ein Priester zu ihm und sagte ihm das er am nächsten Tag geopfert wird. Falls er dann traurig wurde, und das galt als Vorzeichen für kommendes Unheil, nahmen die Priester ein Opfermesser an dem noch Blut klebte, wuschen es und bereiteten aus dem Waschwasser einen Kakao zu der dem Sklaven fast bewußtlos machte, ihn aber vergessen ließ was ihm gesagt wurde. Laut aztekischer Überlieferung wurde der Verkörperer Quetzalcóatl dann wieder fröhlich und ließ sich mit Freuden opfern. Abgesehen davon durften Priester nie oder nur ganz selten Kakao trinken, da man von ihnen, ähnlich wie in der katholischen Kirche, verlangte in Bescheidenheit zu leben.
|