Die Nashi ist ein naher Verwandter der europäischen Birne und stammt ursprünglich aus China, ist heute jedoch in ganz Ostasien verbreitet. Es gibt viele verschiedene Kultursorten der Nashi, die mehr oder weniger beliebt sind. Ihr Einfluss ist im asiatischen Raum vergleichbar mit dem des Apfels in Europa.
Heute werden die Früchte auch in Europa, den USA, Neuseeland, Australien und Südamerika angebaut.
Reiche Ernte an einer Nashi in der Alpenrepublik Österreich
Wuchs:
Nashis wachsen an Bäumen von etwa 3-5 Meter Höhe, deren weiße Blüten herrlich duften. Die Blätter färben sich im Herbst dekorativ rötlich.
Aufspringende Blattknospe der Nashibirne
Duftende, weiße Blüten der Nashi-Birne
Standort:
Sommer
Hat man die Möglichkeit die Nashi auszupflanzen so sollte man dieser Variante den Vorzug geben, da so größere und ertragreichere Bäume erzielt werden können und die Pflege im Winter erleichtert wird. Der Nashibaum verträgt als Pflanze der gemäßigten Breiten je nach Sorte ohne größere Probleme Temperaturen um -15°C bis -20°C und kann somit ins Freiland gepflanzt werden. Der Standort sollte möglichst sonnig gewählt werden. Im leicht schattierten Bereich kann er auch gepflanzt werden, hier muss aber vergleichbar mit Apfel und Birne mit Einbußen im Fruchtansatz gerechnet werden.
Winter
Wird der Baum im Kübel gehalten muss er im Winter kühl gestellt werden. In dieser Winterpause wirft er das Laub ab.
Aus Samen gezogene Nashikeimlinge
Anzucht / Vermehrung:
Die Vermehrung durch Samen erfolgt recht einfach, indem man diese aus einer Frucht entnimmt und diese locker mit Substrat bedeckt werden. Die Samen keimen meistens innerhalb weniger Wochen. Sollte das nicht der Fall sein, so kann die Keimung durch entsprechende Hemmstoffe in der Samenschale unterbunden sein. Durch eine Kältestratifikation über mehrere Wochen im Kühlschrank können diese Hemmstoffe beschleunigt abgebaut werden.
Da die Pflanze aus einer gemäßigten Klimazone stammt, ist sie auf einen regelmäßigen Wechsel der Jahreszeiten angewiesen. Es ist daher zu empfehlen, die Kerne im Frühjahr auszusäen.
Vegetativ wird die Nashi relativ leicht durch Veredelung vermehrt. Als Unterlagelage eignen sich eine Vielzahl von Birnen. Williams Christ Birne ist nur eine der Birnen die mit vielen Nashisorten kompatibel ist.
Mit Nashi-Edelreißer veredelte Unterlage
Kleiner veredelter Nashibaum beim Austrieb nach dem Winter (USDA Zone 6b)
Substrat:
Dem Nashibaum sagt normale Einheitserde zu, er benötigt daher keine spezielle Vorbereitung am Auspflanzort.
Gießen:
Die Pflanze sollte bei Trockenheit regelmäßig mit Regenwasser oder kalkarmem Wasser gegossen werden. Gerade im Sommer bei der Fruchtbildung sollte auf ausreichend Wasser geachtet werden.
Im Winter verliert die Nashi ihre Blätter und benötigt folglich nur wenig Wasser.
Düngen:
Ist bei einem ausgepflanzten Baum nicht unbedingt notwendig, kann aber bei größeren Bäumen den Fruchtansatz erhöhen. Trotzdem sollte Dünger wie bei allen verholzenden Gewächsen sparsam und nur während des Sommers verwendet werden, um die Vorbereitung auf das kühle Halbjahr nicht zu stören.
Heranwachsende Früchte des Nashibaums
Bestäubung:
Bei einigen Sorten ermöglicht bzw. verbessert das Pflanzen einer Birne oder anderen Nashisorte in direkter Nachbarschaft die Bestäubung. Williams Christ Birne eignet sich hervorragend als Bestäuber. Die Blüten können anfangs zusätzlich mit einem Pinsel bestäubt werden um einen höheren Fruchtansatz zu erzielen.
Fruchtbildung / Ernte:
Ab dem 3. Lebensjahr ist bei veredelten Nashis mit dem ersten Fruchtansatz zu rechnen. Bei der Anzucht aus Samen dauert es erheblich länger. Die apfel- oder birnenförmigen Früchte können dann ab August/September geerntet werden.
Fruchtansatz bei Nashi (Pyrus pyrifolia var. Nakai) in Österreich (USDA Zone 7)
Fruchtnutzung:
Die sehr saftigen, punktförmig berosteten, bissfesten und glattschaligen Früchte haben einen süß-säuerlichen aber eher faden an Birne, Melone und Ananas erinnernden Geschmack. Die Früchte sollten nur reif geerntet werden. Sind die Früchte reif verfärben sie sich einen Tick gelb, das Fruchtfleisch wird etwas weicher und das Aroma entwickelt sich.
Sie können roh verzehrt werden oder in einen Obstsalat geschnitten werden. Zudem ähnlich wie heimische Früchte zu Marmeladen bzw. Konfitüren verkocht werden. Im angloamerikanischen Raum werden sie auch in grünen Salat geschnitten.
Nashi-Birne, Nashifrucht. Die Farbe der Früchte kann von Sorte zu Sorte von weiß bis gold/braun variieren.
Schädlinge:
Die Schädlinge sind sehr ähnlich wie bei anderen Kernobstgewächsen z.B. Apfel und Birne. Unteranderem treten Feuerbrand, Birnengitterrost (Rostpilz) und verschiedene andere Pilzerkrankungen (z.B. Obstbaumkrebs) auf.
Die Nashi gehört zu der Gattung der Birnen (Pyrus) welche den Kernobstgewächsen zugeordnet sind. Viele Birnensorten sind genießbar und werden als Frischobst, Trockenobst, Saft, Kompott, Marmelade oder Schnaps verzehrt.
Pyrus communis
Kultur-Birne - saftig, süße Früchte die im Spätsommer und Herbst geerntet werden. Sortenauswahl: Williams Christ, Mostbirne, Gute Luise, Gellerts Butterbirne,…
Pyrus pyraster
Wildbirne - Die Früchte enthalten viele Steinzellen. Ausgang für viele Züchtungen.
Pyrus salicifolia
Weidenblättrige Birne - Als Zierpflanze gesetzt und als Unterlage für Kulturbirnen verwendet.
Pyrus pyrifolia
Nashisorten – Es sind viele hundert Sorten bekannt. Hier eine kleine Auswahl: Twentieth century/Nijiseiki (beliebte Sorte, grün-gelb, feines Fruchtfleisch, ertragreich), Shinui (früh reifend, aromatisch, gelb, rund), Chojuro (rostbraun, fade, rund-oval), Tsu Li (birnenförmig, grünlich, hoch qualitative Früchte), Ya Li (birnenförmig), Hosui (früh reifend, resistent, trägt reichlich, qualitativ besser als Chojuro), Kosui (rostbraun-grün, früh reifend, hochqualitativ), …
Die Kulturbirne (Pyrus communis) ist ein naher Verwandter der Nashi und kann als Bestäuber für Nashisorten fungieren.