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Das Auspflanzen von Feigen

Gedruckt von: Tropenland
Kategorie: Talk
Forumname: Überwintern
Beschreibung: Exoten auspflanzen und überwintern
URL: http://www.tropenland.at/forum/forum_posts.asp?TID=8104
Druckdatum: 26-Apr-2024 um 17:34


Thema: Das Auspflanzen von Feigen
Erstellt von: tamerlan
Betreff: Das Auspflanzen von Feigen
Erstelldatum: 12-Sep-2008 um 22:14
Hallo zusammen,

ich bin ersucht worden, ein paar Basics zu Feigen (Auspflanzen, geeignete Sorten etc.) zu posten, damit wir einmal wesentliche Informationen beisammen haben

Allgemeines:
Die Feige gedeiht in fast allen Böden, ob lehmig, kalkhaltig oder sandig, sie wächst auch aus Felsritzen, Hauswänden oder Schutthaufen. Im Golf von Neapel soll es ein Exemplar geben, das von der Decke einer Felswand gerade nach unten wächst.
Der Wasserbedarf ist angesichts der grossen Blattoberfläche hoch, jedoch verfügt die Feige über ein schnell wachsendes und weit reichendes Wurzelsystem, welches ihr erlaubt, sich auch in mediterranen Sommern mit Wasser autark zu versorgen.
Die einzige Schwäche ist die bedingte Frosttoleranz. Dennoch ist sie in Europa auspflanzbar, wenn man ein paar Details beachtet. Zum Glück ist auch das Regenerationsvermögen sehr hoch, selbst nach bodenebenem Zurückfrieren treibt die Feige meistens wieder aus.

Man kann zwei Typen unterscheiden:
- Sorten mit 1 Ernte im Spätsommer/Hebst (auf dem neuen Austrieb / neuen Holz)
- Sorten mit 2 Ernten: eine Ernte wie oben und eine erste, frühere auf dem Holz des Vorjahres (die Feigen sind zwar oft grösser, aber viel weniger).

Auspflanzen:
Die Feige hat keine besonderen Bodenansprüche. Dennoch empfiehlt sich in winterkalten Gebieten ein möglichst leichter Boden, der Staunässe nicht begünstigt. Ein leichter Boden erhöht die Frosttoleranz.
Ausgepflanzt sollte an geschützter und sonniger Stelle werden (süd- oder westseitig). Eine schützende Hauswand ist bes. im Winter hilfreich (im Sommer bringt sie wenig), muss jedoch ausser in sehr kalten Gebieten nicht sein.
Je nach Sorte, ist mit einer Frostverträglichkeit von kurzzeitig bis zu ca. -18° zu rechnen. Das hängt aber von den Umständen ab.

Da die Feige hauptsächlich eine Spätsommer-/Herbstfrucht ist, ist es bei uns sehr wichtig, durch die richtige Sortenwahl die Chancen auf eine gute Ernte zu erhöhen. Die Sommer sind bei uns enden wollend.

Die Auswahl einer Feige sollte nach folgenden Kriterien erfolgen:
- Klima bzw. Kleinklima
- Geschmackliche Kriterien, sowie beabsichtigte Verwendung (und ev. ästhetische Kriterien) und zu erwartender Ertrag
- Verfügbarer Platz im Garten

Für unsere Regionen empfehlen sich Sorten mit spätem Austrieb (so wird die Gefahr von Spätfrösten reduziert) und aus erwähnten Gründen mit früher Fruchtreife. Dazu gehören (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

Sorten:

2 Ernten:
- Brown Turkey: die vielleicht härteste Sorte, Fruchtqualität allerdings nur durchschnittlich
- Madeleine des 2 saisons: gute Qualität, wirft aber mal gerne Früchte ab
- Longue d'aout: gute Qualität, in schweren Böden aber weniger. Auch die Frosttoleranz leidet bei dieser Sorte in schwern Böden besonders
- Dalmatie: gut, grosse Feigen, kleinwüchsiger Baum, sehr frosthart
- Negronne: gilt als eine der besten, aber nur für wärmere Klimate in Mitteleuropa zu empfehlen
- Brunswick: ähnlich Madeleine
- Dorée / Goutte d'or: sehr gut, frosthart, mag es eher trocken. Bei sehr feuchter Witterung neigen die Früchte zu faulen. Kleinwüchsig.
- Sultane: sehr gut, frosthart, in manchen Jahre etwas spät dran. Grosser Baum

1 Ernte:
- Pastiliere: sehr gut, weniger süss als andere Feigen, sehr frosthart, kleinwüchsig
- Ronde de Bordeaux: sehr gut, sehr kleine Feigen, sehr frosthart, sehr starkwüchsig (bis 10m Durchmesser, also nix für kleine Gärten).

Ich hoffe, das ist fürs Erste eine Orientierungshilfe.

Grüsse

Hier noch 3 Illustrationen:

meine heutige Ernte: 1x Dalmatie (grün), 2x Pastiliere und 1x Sultane (vorne rechts)



Ronde de Bordeaux noch nicht ganz reif (gestern mit dem Handy geschossen, daher keine gute Qualität)




Hier noch eine Übersicht der Reifezeiten gängiger Sorten, bezogen auf das Klima der nördlichen Provence (leider nur auf Französisch, ist aber selbsterklärend). In gelb die erste Ernte, in grün die zweite Ernte. In Mitteleuropa ist mit einigen Wochen Verpätung zu rechnen. (aus: Pierre Baud, Figues, S. 116).











Antworten:
Erstellt von: GMK88
Erstelldatum: 13-Sep-2008 um 09:43
Ein großes Lob, ein sehr gute Ausarbeitung über den Feigenbaum. Ich schreibe selbst über exotische Bäume und Sträucher. Würde mich freuen wenn wir uns austauchen könnten.
Sonnige grüße aus Baden-W. bei Karlsruhe
 
Günter - Michael


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Ich schreibe über Bäume und winterhater Exoten. Tausche mich gerne mit anderen aus. Wohne in einer der wärmsten Ecken der BRD in der Rheinebene zwischen Karlsruhe und Rastatt


Erstellt von: Mara
Erstelldatum: 14-Sep-2008 um 19:08
SUUUPER!!! Ganz herzlichen Dank für die Mühe und das Zusammentragen der tollen Infos!!!!!
 
 
Ein ganz großes Lob an dich!!!!!HDL


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Liebe Grüße Mara


Erstellt von: Der ausm Orient
Erstelldatum: 14-Sep-2008 um 20:35
ich weiss is vielleicht nicht der richtige thread aber kann jemand feigensteckling verkaufen, verschenken oder sonstwas ich will unbedingt feigenbäumeDisapprove ich liebe sie einfach ich übernehme auch alle kosten.


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 20-Sep-2008 um 18:02
Hallo,
Ich habe im Moment noch abgewurzelte Feigen abzugeben.(von diesem
ahr)alle hier in Wiesbaden freilanderprobt.Im Übrigen besitze ich ca.50
Sorten.Teilweise noch nicht ausgepflanzt.Die Mehrzahl habe ich bei Pierre Baud in Vaison la Romain (dem Feigenpabst Europas !) Gruß Feigling


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Feigling


Erstellt von: tamerlan
Erstelldatum: 20-Sep-2008 um 18:21
Original erstellt von: Karsten Siegel

Im Übrigen besitze ich ca.50 Sorten.Teilweise noch nicht ausgepflanzt.Die Mehrzahl habe ich bei Pierre Baud in Vaison la Romain (dem Feigenpabst Europas !) Gruß Feigling

Hallo Feigling,

das ist auch meine Quelle! (direkt oder über Umwege)
Die Reifezeiten in der Tabelle von Baud beziehen sich auch auf Vaison la Romaine.

Grüsse


Erstellt von: vale123
Erstelldatum: 20-Sep-2008 um 21:56
Super gemacht Tamerlan


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 20-Sep-2008 um 22:24

Ich bin im Jahr 2x bei Baud.Besitze ein Grundstück bei Avignon (ca.30 km von Vaison la Romaine )Viele Sorten habe ich sowohl dort als auch in Wiesbaden ausgepflanzt.Die Reifezeit differiert etwa um 4 Wochen.(wie Baud auch schreibt) .Die Baumschule ist übrigens ab 2008 in den Sommermonaten geschlossen

 Gruß Feigling


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Feigling


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 21-Sep-2008 um 09:45

Hallo,

im Moment kann ich 3 Sorten abgeben.Blanche,Bocksfeige(Afghanistan)und Ronde de Bordeaux.Im April,Mai mit Sicherheit etwa 30 Sorten(abgemoost,also auch größere Pflanzen)

Karsten



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Feigling


Erstellt von: tamerlan
Erstelldatum: 21-Sep-2008 um 11:06
Hallo Feigling,

der Vergleich ist hoch interessant, 4 Wochen sind schon eine Welt und dabei ist das Vaucluse (und auch Avignon) nicht die wärmste Ecke in der Provence (nach Baud gut 15 Tage Verspätung auf die küstennahen Gebiete).

Ich decke mich dort auch regelmäßig ein (für mich die 1A Adresse), vorerst ist aber mal aus Platzgründen Schluss Wink

Grüsse


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 05-Okt-2008 um 14:02
Hallo Tamerlan,
mit welchen Feigensorten hast du denn in Wien Erfahrungen gesammelt?Ich wohne im Weinbauklima (Wiesbaden)und besitze etwa 40 -50 Sorten mit viel bis schwachem Erfolg.
Gruß Feigling


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Feigling


Erstellt von: tamerlan
Erstelldatum: 05-Okt-2008 um 17:24
Original erstellt von: Karsten Siegel

Hallo Tamerlan,
mit welchen Feigensorten hast du denn in Wien Erfahrungen gesammelt?Ich wohne im Weinbauklima (Wiesbaden)und besitze etwa 40 -50 Sorten mit viel bis schwachem Erfolg.

Hallo Feigling,

auch hier ist Weinbauklima, Wien gilt als eine der wenigen Großstädte in denen Wein (und zwar einer der zunehmend internationale Beachtung findet) angebaut wird

Aus den erwähnten Platzgründen habe ich mich im wesentlichen auf die Sorten konzentriert, die bei Baud für ganz Frankreich empfohlen sind und davon jene mit den geschmacklich besten Eigenschaften.
Die verlässlichsten sind bei mir Negronne (obwohl nicht vollsonnig), Ronde de Bordeaux und Pastilière, aber auch Dalmatie und Longue d'août haben gute Ergebnisse.  Sie reifen hier ausser in schlechten Sommern bis auf wenige Früchte verlässlich aus. Brown Turkey war auch problemlos, ich habe sie aber weitergegeben, da die geschmackliche Qualität nicht ganz an jene von Negronne, RdB und anderen heranreicht.
Auch gut, aber weniger zuverlässig sind Madeleine (die wirft gerne ab, das bestätigt sich auch bei mir) und Dorée, die bei mir etwas später dran ist. Bei ihr braucht es einen warmen und nicht zu feuchten Herbst.

Ein Flop ist bislang Marseillaise (wirft die Früchte ab) und eine Noname die mir schon zurückgefroren ist und obendrein nur Blütenfeigen sehr durchschnittlicher Qualität liefert.
Dann habe ich noch ein paar aus im Mittelmeerraum entnommenen Stecklingen. Davon müssten 2 im nächsten Jahr bereits tragen.

Grüsse


Erstellt von: Franz Josef
Erstelldatum: 24-Feb-2009 um 18:09
Hallo Tamerlan!

Wie sieht es bei deinen Feigen aus? Wie schneidest Du sie? Ich habe eine Bayernfeige über den Winter draußen und hat schon drei Winter überstanden. Ich habe auch jedes mal Früchte zum Ernten. Mich stören jedoch die langen Triebe. Treiben die von unten durch? Wo und wann schneidet man sie und fällt ein Jahr die Ernte aus?

Du wohnst ja angeblich in der Nähe von Kalksburg? Kann man Deinen Garten einmal im Sommer auch sehen?

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Liebe Grüße
Franz


Erstellt von: flu17
Erstelldatum: 03-Mai-2009 um 18:04
Hallo,
genialer Artikel. Großes Lob!
Anfang 2008 habe ich zwei Feigen eingepflanzt, beide ca. 1,60m groß.
Obwohl es eigentlich ziemlich warm war im April, haben die Feigen kein Leben gezeigt. Nun kann man im Raum Dortmund nicht gerade von einem mediterranen Klima sprechen, aber wann fängt die Feige an sich aufzuwecken?



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Viele Grüße
Frank

http://comido-citrus.de/


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 03-Mai-2009 um 21:23
Hallo,
 
 
das Problem ist mit Sicherheit der Winter 2008-09.Ein Auspflanzen Anfang 2008 wäre unter normalen Bedingungen auch in Dortmund kein Problem beim Anwachsen !(Mikroklimaüdwand etc.mal vorausgesetzt)Auch bei mir am Südhang im Weinbauklima (Wiesbaden)hat es letzten Winter erhebliche Ausfälle gegeben.Aus jahrelanger Erfahrung weiß ich,dass nicht allzu junge Pflanzen in der Regel aus der Basis wieder austreiben.Dies geschieht allerdings viel später als aus den nicht zurückgefrorenen Spitzentrieben.Also Geduld!Taste dich doch einfach einmal mit dem Fingernagel in Richtung Pflanzenbasis und löse etwas Rinde!Ab einer gewissen Stärke wirst du darunter etwas "Grünes"entdecken.Selbst wenn das nicht der Fall ist,kann die Feige "unterirdisch"wieder austreiben.Ihr dauerhaftes Überleben sichert sie dadurch,dass diese Kompensationstriebe sehr Dick sind.Sollten natürlich trotz der von uns erhofften Klimaerwärmung mehrere harte Winter eintreten,kann natürlich auch sortenabhängig ein Totalausfall vorkommen.Vielleicht kannst du mir ja einmal deine Sortennamen nennen.Davon hängt die Winterhärte natürlich auch ab .Bis bald Karsten


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Feigling


Erstellt von: Franz Josef
Erstelldatum: 04-Mai-2009 um 12:38
Auch ich möchte mich dem Lob anschließen.
Mein Feigenbaum hatte diesen Winter überhaupt kein Problem. Ich habe schon ca. 25 Feigen in stattlicher Größe gezählt und das heißt etwas für diese Jahreszeit. Bisher hatte ich immer Früchte und wenn sie heuer schon so früh dran sind scheint auch die heurige Ernte gesichert. Was mir nicht gefällt ist der Wuchs. Ziemlich ausladende Äste. Da immer der Neutrieb Früchte trägt kann ich bei einem Rückschnitt auf Früchte vergessen. Meine Sorte ist eine Bayernfeige. Leider steht oben davon nichts. Hätte auch über diese Sorte gerne etwas mehr erfahren. Vielleicht kann man die obrige Liste um diese Sorte ergänzen.
Heißt das, daß Ihr auch aus Frankreich bestellt? Ich habe immer ein wenig Frust bei Bestellungen. Am liebsten kaufe ich beim Händler persönlich. Da kann ich mir die Pflanze genau ansehen welche ich kaufen möchte.
Soweit ich die Beschreibung oben verstanden habe, ist die Sorte "Dalmatie" die bessere was Früchte und Winterhärte anbelangt. Bekommt man die auch hier in der Nähe von Wien wo oder hat jemand eine übrige Pflanze?

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Liebe Grüße
Franz


Erstellt von: Karsten Siegel
Erstelldatum: 04-Mai-2009 um 15:09
Hallo Franz-Josef,
 
danke für die Zuschrift !"Violetta" habe ich 2008 gepflanzt(ca.1m)von  5 Haupttrieben sind 2 mittelstark zurück gefroren.(i.e.etwa zur Hälfte).Zu dieser Sorte möchte ich sagen,dass ihre Winterhärte stark übertrieben wird.Die Bezeichnung Bayernfeige ist insofern irreführend,da sie wohl nur in Bayern selektiert wurde !Ich sehe also noch keine Waldstücke im Freistaat,die mit dieser Feigensorte aufgeforstet werden !!??Auch auf dem Viktualienmarkt wird sie die Äpfel sicher nicht ersetzen.
Ich besitze Dalmatie seit Jahren,kann aber auch wegen Frostschäden dieses Winters kaum Stecklinge davon abgeben.Sie ist eine der am niedrigsten zweimal tragenden Feigen und hat wohl die größten Früchte !120-150 g.
Aufgrund der Größe sind sie eher saftig,aber nicht penetrant süß.
Was den Geschmack der "Violetta" betrifft,gibt es eine Menge hier ausreichend harter Sorten,die diese in dem Punkt sicher übertreffen !(Negronne,Dauphine,Abicou,Blanche =zweimal tragend)
(Ronde de Bordeaux =einmal tragend ,aber früh)Gruß Karsten
 


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Feigling


Erstellt von: Sol_Invictus
Erstelldatum: 04-Mai-2009 um 21:34
hallo leute Smile
 
habe seit ca 17 jahren feigen frei ausgepflanzt,allerdings sämlingspflanzen einer feige aus dem supermarkt
 
jahr um jahr wartete ich auf süsse feigen ,doch diese fielen immer ab unb waren hart und ungeniessbarConfused
bis ich mal zufällig gelesen habe das das an mangelnder befruchtung liegt...
 
dann habe ich mir ein bäumchen der sorte´nordland bergfeige besorgt,diese ist zwar auch nicht wirklich härter als die sämlinge,trägt aber verlässlich auch in kalten gegenden langgezogene hellviolette feigen,sind bei genug sonne zur reifezeit sehr lecker,letzen sommer allerdings mehr gemüse als obst gg,da es so viel regnete wie wahrscheinlich schon 100 jahre nicht mehr.....
 
um verlässlich ernten zu können habe ich folgende methode der überwinterung entwickelt : einfach im spätherbst die stämmchen auf dan boden legen ,mit steinen beschweren und reisig oder ähnliches darüberlegen.sind die stämme zu dick dafür,einfach stehenlassen und auf einen milden winter hoffen,erfrieren sie hat man noch genug triebe übrig die fruchten werdenBig%20smile.frieren sie weg werden diese triebe nur um so stärker wachsen und auch fruchtenBig%20smile
 
lg michi
 
 


Erstellt von: Dominica
Erstelldatum: 04-Mai-2009 um 22:03
Hallo,
 
ich habe mehrere ausgepflanzte Feigen. In früheren Wintern sind die schon mindestens 2x total zurückgefroren (armdicke Äste bis zum Boden). Diesen Winter aber nur teilweise. Einige Äste (2-3 m hoch) aber sind völlig ok.
 
Außerdem habe ich ein paar getopfte Stecklinge, ein paar Jahre alt, immer draußen ungeschützt überwintert (Weinbaugebiet), ca 1,5 m hoch, die sind komischerweise alle ok.
 
Grüße


Erstellt von: flu17
Erstelldatum: 05-Mai-2009 um 18:31
Danke für die Tipps.
Ich war dann mal "Runterknibbeln". Mußte ich aber leider abbrechen., da es mir bei deisem Regen keinen Spaß mehr machte. Den beiden Feigen sicherlich auch nicht.
Der Winter war schon mächtig, so mächtig, dass sogar die Sortenschildchen erforen und zerfetzt im Garten vertreut waren und danach vermutlich Opfer eines Rasenmähens wurden.
Kann man die Sorte anhand von Bildern ermitteln? Natürlich erst dann, wenn sich die Feigen entschließen sollten, mich weiterhin als Pflegepersonal zu beschäftigen.



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Viele Grüße
Frank

http://comido-citrus.de/


Erstellt von: tamerlan
Erstelldatum: 17-Jun-2009 um 23:37
Original erstellt von: flu17


Kann man die Sorte anhand von Bildern ermitteln?

Hallo,
das geht bei einigen hundert Sorten nicht leicht. Natürlich kann man eingrenzen und einige Sorten wie zB Pastiliere erkennen (diese hat zB den typischen rötlichen, nicht mittigen Stiel was zusammen mit der Form und Farbe der Frucht und der Blattform eindeutig wäre), aber sonst bräuchte man Herkunft, Wuchsverhalten, Austrieb, einmal oder zweimal tragend und vor allem wann die Früchte reif sind, die Form der Blätter sowie Form und Größe der Früchte (auch aufgeschnitten) und dann kann man immer noch daneben liegen Ouch Eingrenzen kann man aber auf jeden Fall.

@ Franz Josef
Die Bayernfeige soll weder was Frosttoleranz, noch was Fruchtqualität angeht das halten was sie - bzw. die Baumschule die dahinter steckt - verspricht. Mehrere der genannten Sorten haben direkt neben der Bayernfeige wiederholte male im Winter deutlich besser abgeschnitten und praktisch keine Schäden, während Violetta weit zurück gefroren war.
Also lieber auf bewährte Sorten zurückgreifen. Die Ware aus Frankreich von Baud ist hervorragend und sortenecht, soviel ich weiss gibt es aber in Wien mittlerweile eine Bezugsquelle, welche eben die Feigen von Baud und andere im Angebot hat.

Grüße


Erstellt von: tamerlan
Erstelldatum: 17-Jun-2009 um 23:46
Original erstellt von: Franz Josef

Hallo Tamerlan!

Wie sieht es bei deinen Feigen aus? Wie schneidest Du sie? Ich habe eine Bayernfeige über den Winter draußen und hat schon drei Winter überstanden. Ich habe auch jedes mal Früchte zum Ernten. Mich stören jedoch die langen Triebe. Treiben die von unten durch? Wo und wann schneidet man sie und fällt ein Jahr die Ernte aus?

Du wohnst ja angeblich in der Nähe von Kalksburg? Kann man Deinen Garten einmal im Sommer auch sehen?
Hallo,
ja - das stimmt, ich wohne in der Nähe (Mauer). Ich bin zwar im Sommer fast immer im Ausland, aber danach gerne einmal.
Rückschnitt: soviel ich weiss hat die Bayernfeige 2 Ernten, dh ein Rückschnitt wird dir immer die erste Ernte (auf dem Vorjahresholz) reduzieren, also eher sachte (maximal 50% des Vorjahrestriebes) und nicht alle Triebe im selben Jahr.
Die Herbstfeigenernte (2. Ernte) sollte davon nicht berüht sein.

Grüße

PS: in Kalksburg gibt es ein paar sehr kalte Ecken.. da würde ich wirklich auf die aller härtesten Sorten zurück greifen: zB Pastiliere, Ronde de Bordeaux, Dalmatie. Eventuell Longue d'aout (wenn dein Boden nicht zu schwer ist). Es hängt auch davon ab, was dir besonders wichtig ist.


Erstellt von: Franz Josef
Erstelldatum: 19-Jun-2009 um 10:28
Hallo tamerlan!

Stimmt Deine mail-Adresse noch? Wollte Dir eine Nachricht schicken.

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Liebe Grüße
Franz


Erstellt von: brazilio
Erstelldatum: 01-Okt-2009 um 18:18
Hallo!

Ich hab ne Frage. Verliert die Feige im Winter die Blätter? Oder kann es sein das es is zu warm in der Küche ist? (im Topf überwintern in der Küche)

lg brazilio


Erstellt von: Oldi
Erstelldatum: 01-Okt-2009 um 19:29
Ja, die Feige verliert im Winter bei 'artgerechter' Haltung ihre Blätter. Die Küche ist nicht der richtige Standort für die Überwinterung, versuchs mit nem hellen, kühlen Keller, falls vorhanden Smile Auspflanzen ist natürlich auch eine Möglichkeit Wink


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Aerodynamisch gesehen ist eine Hummel nicht in der Lage zu fliegen - doch die Hummel weiß das nicht, sie fliegt einfach.

Viele Grüße OLDI


Erstellt von: Dominica
Erstelldatum: 01-Okt-2009 um 21:07
Hallo brazilio,
 
in warmen Gegenden (Äquatornähe, sogar teilweise z.B. auf den Kanaren) behält die Feige auch im "Winter" die Blätter und macht weiterhin Früchte. Allerdings bekommt sie dort auch genügend Licht.
 
Wie Oldi schon schrieb: bei uns, indoor, stimmen die Bedingungen nicht. Es werden sich auch Schädlinge (Spinnmilben) breitmachen.
 
Jungpflanzen von Feigen (bei denen ich kein Risiko eingehen möchte) überwintere ich getopft in der Garage oder im Gartenhaus. Leichter Frost und Dunkelheit macht nichts aus. Jungpflanzen die ich mehrfach habe, bleiben -getopft- im Garten (ungeschützt, haben sogar den letzten, besonders kalten Winter überstanden).
 
Grüße


Erstellt von: brazilio
Erstelldatum: 22-Nov-2009 um 14:29
Hallo!

Vielen Dank für die Erklärung. Ich hab jetzt meine Feige in s Schlafzimmer gestellt da is es schön kühl und trotzdem hell.

lg brazilio


Erstellt von: Domi123
Erstelldatum: 22-Nov-2009 um 19:31
Hallo
 
Ich habe mal ne Frage: Ich habe auch ne Feige aber weiß nicht welche Sorte es ist. Sie hat grüne Früchte. Kann ich davon ausgehen, dass sie Winterhart bis -18 grad ist, oder eher nicht?
Wie kann ich die Sorte bestimmen? Sie hat meistens kleine grüne Früchte.
 
MFG

Dominic


Erstellt von: paulche
Erstelldatum: 23-Nov-2009 um 01:00
Hallo Dominic,
es gibt so viele unterschiedliche Feigen, auch unter - 15 Grad Winterhärte. Da kannst du die Winterhärte nicht unterstellen. Es gibt ja viele Importe aus Spanien. Dort brauch man nicht überall eine extreme Winterhärte. Am besten du machst Stecklinge und testest einen Steckling.
Du kannst dir natürlich bekannte winterharte Sorten besorgen, z.B. über Tausch. Aber auch im Kauf kann man sie preiswert erwerben.
Du kannst natürlich auch einfach experimentieren und wenn dir die Feige erfriert kannst du dir immer noch eine frostharte besorgen.

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viele Grüße

Paul
aus dem Lahntal


Erstellt von: gogicka
Erstelldatum: 23-Nov-2009 um 08:47

http://www.bildercache.de/bild/20091123-084403-654.jpg

 

Diese Feigen habe ich am Wochenende bei einem Ausflug gefunden, wie pflanze ich die an ? trockenen ? Kerne rauspulen ? als ganzer in die Erde stecken ?
 
das mit dem bild reinstellen kannich leider trotz durchlesen nicht !


Erstellt von: Matlan
Erstelldatum: 23-Nov-2009 um 09:04
Hi,
Klick & Klick
LG;
Matlan


Erstellt von: paulche
Erstelldatum: 23-Nov-2009 um 13:40


Bei Kiwis habe ich die Kerne rausgeholt u. in einem Wasserglas immer wieder umgerührt und das Fruchtfleisch weggegossen, damit die Samen nicht schimmeln. Das habe ich wiederholt, bis die Samen sauber waren. Wahrscheinlich werden Feigen Lichtkeimer sein, d.h. du kannst die Kerne einfach auf Erde verteilen, ohne sie mit Sand zu bedecken und immer schön feucht halten.
Normalerweise dürften dort aber keine Samen drin sein, wenn du sie in Wien gesammelt hast o. sind die aus dem Urlaub im Süden? Solltest du mit Wiener Samen erfolgreich sein, hättest du bewiesen, das die Feigenwespe schon weit nach Norden vorgedrungen ist.

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viele Grüße

Paul
aus dem Lahntal



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